Jugendliche bezwingen gemeinsam Klettersteig im Altmühltal

Teilnehmer des Berufsvorbereitungsjahres unternehmen gemeinsame Wanderung
In luftiger Höhe benötigten die Teilnehmer starke Nerven an der Felswand (Foto: KJF/Erich Miller)
In luftiger Höhe benötigten die Teilnehmer starke Nerven an der Felswand (Foto: KJF/Erich Miller)
2. November 2020

Natürlich ist es toll, wenn unsere Berufsschule zum Klettern einlädt. Ein Tag ohne Arbeit, Stress und Lernen. Da sagt doch keiner nein. Wir wussten ja nicht, was auf uns zukommen wird: Am Morgen war die Fahrt nach Wellheim im Altmühltal noch sehr ruhig und still. Immerhin ist es Dienstag in der Frühe und die meisten von uns noch nicht richtig ausgeschlafen. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke brechen, wachen auch wir auf und nach ca. 1,5 Stunden Fahrtzeit sind wir da. Jetzt geht es los. Moment noch! Wir bekommen erst einmal eine Einweisung von unserem Erlebnispädagogen. Klettergurte werden angelegt, Schutzhelme aufgesetzt. Besonderen Wert wird auf unser Verhalten im Klettersteig gelegt. Das Sichern am Stahlseil wird wiederholt erklärt.

Schon beim Aufstieg zum Klettersteig kommen viele von uns außer Puste und ins Schwitzen

Aber bei den ersten Felsen und Klettersteigen wird es spannend. Wir werden angeseilt und gesichert und wir kommen sprichwörtlich „Auf allen Vieren“ über die Hindernisse. Dazwischen gibt es schöne, kleine Wanderungen im sonnigen und herbstlichen Buchenwald. Richtig schwierig wird es am “Konsteiner Klettersteig“. Hier ist es überlebensnotwendig am Stahlseil mit dem Sicherungshaken eingeklickt zu sein. Wichtig ist auch, sich gegenseitig zu stützen und zu helfen. Der Starke hilft dem Schwachen. Wir fangen an, uns kennen zu lernen und wir werden ein Team. Das ist auch die Intention dieses Tages.

Zur Mittagszeit haben wir uns eine Brotzeit verdient. Aber auch hier hält unser Kletterführer eine Überraschung für uns bereit. Wir kochen Nudeln, dazu gibt es leckeres Pesto. Vor dem Kochen müssen wir aber unsere Öfen zum Kochen erstmal selberbauen. Löcher in Blechdosen schneiden und Schürholz hacken. Am Nachmittag steigen wir satt und müde in unseren Bus und fahren zurück nach zum KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum Sankt Nikolaus in Dürrlauingen. Schnell wird es ruhig im Auto. Mit müden Augen träumen wir von Höhen, Drahtseilen und Karabinerhaken.

Die Berufsschule Sankt Nikolaus hat die besondere Aufgabe, Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderem Förderbedarf zur Ausbildungsfähigkeit zu führen und sie anschließend beruflich zu qualifizieren. Grundlage ist eine individuelle Förderplanung mit abgestimmter Methodik und Didaktik, kleine Klassen und Fachgruppen sowie eine enge Zusammenarbeit und kontinuierlicher Austausch mit allen Bereichen der Einrichtung, insbesondere unserem Berufsbildungswerk. Auch Auszubildende aus Unternehmen der Region können bei besonderem Unterstützungsbedarf unsere Berufsschule besuchen. Zudem bietet die Berufsschule Sankt Nikolaus berufsvorbereitende Maßnahmen, wie zum Beispiel das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) in Dürrlauingen. Eine weitere Besonderheit ist unser mobiler sonderpädagogischer Dienst. Mehr Informationen gibt es hier.