Demokratie braucht Inklusion und Inklusion braucht Berufsbildungswerke

BAG Berufsbildungswerke im Austausch mit dem Behindertenbeauftragten Jürgen Dusel
Jürgen Dusel, Tobias Schmidt und Tanja Ergin. Foto: BAG BBW
17. September 2018

Am 10. September 2018 waren der Vorsitzende der BAG BBW, Tobias Schmidt, und die Geschäftsführerin der BAG BBW, Tanja Ergin, zu einem ersten fachlichen Austausch bei dem neuen Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Jürgen Dusel, im Berliner Kleisthaus. Das Motto des Beauftragten für die laufende Wahlperiode lautet „Demokratie braucht Inklusion“. Dies sei heute aktueller denn je, aber schon immer seine feste Überzeugung, stellte Dusel klar.

Die Berufsbildungswerke
und ihre Arbeit sind dem Beauftragten seit vielen Jahren bekannt. Aus seiner Sicht braucht Inklusion auch Einrichtungen wie Berufsbildungswerke zur beruflichen Bildung von jungen Menschen mit Behinderungen. Spezialisiert auf die Bedürfnisse der Jugendlichen und als kompetente Ansprechpartner für Betriebe, leisteten sie schon heute einen wichtigen Beitrag zur inklusiven Ausbildung. „Verzahnte Ausbildungen mit Betrieben sollten immer das Ziel sein. Genauso sehe ich die Betriebe in der Pflicht, sich anzustrengen und mehr Menschen mit Behinderungen auszubilden und einzustellen“, betonte Dusel.

Für den Vorsitzenden der BAG BBW stehen betriebliche Ausbildungen und BBW-Ausbildungen nicht in Konkurrenz, sondern als sich ergänzende Angebote: „Wenn Betriebe unsicher sind, wie und ob sie Jugendliche mit Teilhabeeinschränkungen ausbilden können, stehen wir als BBW mit unserer Kompetenz bereit und beraten, schulen und vermitteln in alle Richtungen. Wir machen nicht nur die jungen Menschen fit, sondern auch Ausbilder und Arbeitgeber in der freien Wirtschaft“, so Schmidt. Viele Betriebe trauten sich oft nicht zu, ohne Unterstützung ihres Partners BBW vor Ort eine Vollausbildung über die gesamte Ausbildungszeit alleine zu gestalten. Der Wille sei oft da, aber die Vorbehalte zu groß. Zudem fehle es meist an dem entsprechenden Know-How bei den Ausbildern. „Berufsbildungswerke sind die Brücke zur Fachkräftegewinnung, die sich insbesondere kleine und mittlere Betriebe mit Blick auf Menschen mit Behinderungen wünschen und immer mehr nutzen. Je durchlässiger das Reha-Recht wird, umso passgenauer können unsere Angebote für Betriebe und Jugendliche wirken. Hier sind noch einige Weichen neu zu stellen“, ergänzte der Vorsitzende. Das vor diesem Hintergrund Inklusion auch Berufsbildungswerke braucht, ist für den Beauftragten selbstverständlich.


Im Anschluss trafen die BAG-Vertreter den neuen Mitarbeiter in Arbeitsstab des Behindertenbeauftragten, Nico Bratschke aus Berlin. Der gelernte Büromanager hat im RKI BBW Berlin vor Kurzem seine Ausbildung beendet und verstärkt seit 1. August das Team der Schlichtungsstelle, die im Zuge des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) eingerichtet wurde. An sie können sich Menschen mit Behinderungen im Streitfall wenden, wenn sie sich von öffentlichen Trägern in ihrer Barrierefreiheit eingeschränkt sehen. Damit sollen außergerichtlich und zeitnah Lösungen für alle Beteiligten gefunden werden.  

Hintergrund:
Die BAG Berufsbildungswerke e.V. ist ein Zusammenschluss von bundesweit über 50 Berufsbildungswerken. Sie sind Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen nach § 51 Sozialgesetzbuch, Neuntes Buch (SGB IX). Die Geschäftsstelle der BAG Berufsbildungswerke ist in Berlin.

 

 

 

 

 

 

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