Das Leben ist ein Spiel

Erfolgreicher Abschluss für 44 Absolventen im Förderungswerk St. Nikolaus
Absolvent 2016
1. August 2016

Dennis Berger und Nico Kleinschmidt machen Kinder und Erwachsene glücklich. Nicht persönlich, aber mit ihrer Arbeit. Seitdem sie ihre Abschlussprüfungen bestanden und damit ihre Berufsausbildung im KJF Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum St. Nikolaus in Dürrlauingen beendet hatten, heißt es für sie nun: Spielkarten drucken und Brettspiele verpacken statt Schulbank drücken. Die beiden jungen Männer haben einen Arbeitsplatz bei der Firma Ludo Fact in Jettingen-Scheppach bekommen, wo täglich zehntausende Puzzles, Brett- und Kartenspiele für Verlage in der ganzen Welt produziert werden. „Die anderen sind total neugierig, was wir da machen“, sagt Berger mit funkelnden Augen und stolzer Stimme.

"Die anderen" sind seine Kollegen aus der Lehrzeit, mit denen er kürzlich seinen Gesellen-Abschluss gefeiert hat. Dabei können sie stolz auf ihre Leistung sein: Von insgesamt 48 jungen Menschen schafften diesmal 44 den Abschluss. Die Hälfte der Freigesprochenen hat bereits eine neue Stelle angetreten oder einen Arbeitsvertrag in der Tasche, bei weiteren 20 Prozent ist ein positives Ende der laufenden Einstellungsverhandlungen absehbar.

Förderungswerk-Chef Konrad Fath wies bei der Freisprechungsfeier darauf hin, dass die Einrichtung seit Jahren bundesweit einen Spitzenwert bei den Vermittlungsquoten in die freie Wirtschaft erreiche. "Das ist kein Zufall. Denn das, was Sie von hier mitnehmen, ist noch viel mehr als die beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten, die ihnen mit den heute überreichten Zertifikaten bescheinigt werden", so Fath. Andreas Vaerst, Chef der Agentur für Arbeit Donauwörth und Festredner der Freisprechfeier, sprach den jungen Leuten eindrücklich ins Gewissen. Er appellierte an sie, aus sich etwas zu machen, so wie es ein Sprichwort aus Montenegro sagt: "Gott gibt jedem Vogel sein Futter, er legt es ihm aber nicht ins Nest."

Der Günzburger Dennis Berger und Nico Kleinschmidt aus Burgau sind nicht die ersten Absolventen des Förderungswerkes, die eine Arbeitsstelle bei Ludo Fact angetreten haben. Seit mehreren Jahren besteht eine sehr gute Zusammenarbeit, und die Firma in Jettingen-Scheppach ist froh über die motivierten jungen Leute. „In unserer Welt braucht man nicht nur Menschen, die sich an komplex geartete Arbeitsplätze binden wollen“, sagt Thomas Hüttenhofer, Leiter der Personalabteilung. Die Dürrlauinger Absolventen würden „nicht unterfordert, aber auch nicht überfordert“. Wer sich bewähre und nach Höherem strebe, erhalte die Chance zum Maschinenführer ausgebildet zu werden. Angefangen haben Berger und Kleinschmidt als Maschinenhelfer. Sie sorgen mit ihren direkten Vorgesetzten dafür, dass die Produktion reibungslos läuft, holen Papiernachschub und kontrollieren die Qualität. Berger hat gerade bemerkt, dass einige Päckchen Spielkarten nicht richtig verpackt wurden. Er sortiert sie aus und sucht nach dem Fehler. Noch während seiner Dürrlauinger Zeit hat er einige Wochen als Praktikant bei Ludo Fact gearbeitet und gemerkt, dass ihn die bunte Spielwelt fasziniert. „Ich habe mich reingehängt, um den Job zu kriegen.“ Dabei muss er gestehen, dass er bis dato fast nur Handyspiele kannte. Aber jetzt hat er einige Brettspiele entdeckt, die ihm Spaß machen und ist begeistert. „Eigentlich gibt es ja keinen Haushalt ohne Spielesammlung.“

 

Freigesprochen wurden:

Dominik Ahner, Mario Arnold, Marcel Bastian, Dennis Berger, Manuela Börschel, Heiko Braciszewski, Lisa Brunhuber, Paolo D'Addona, Anja Delius, Evelyne Elze, Petra Finzel, Philipp Fischer, Christian Franke, Sabrina Graul, Daniel Gentner, Maximilian Geprägs, Ulli Hammerschmidt, Benjamin Holley, Maximilian Kagermaier, Karin Katzier, Timo Kestler, Nico Kleinschmidt, Semih Kiran, Florian Kopp, Sami Majri, Manuel Mauric, Luca Mignogna, Mounir Lastal, Joshua Nagel, Isabelle Rasch, Nicole Schrader, Dominik Stock, Lena Stockhammer, Sabrina Sturm, Mario Sutty, Vlorentina Tahiri, Nadine Vezzoni, Angela Wallenschus, Artur Waner, Fabian Weller, Alexander Wieser, Chris Wildner, Samet Yilmaz, Christian Zügner.